Alle Jahre wieder eine Herausforderung die weihnachtlichen (Fr)Essereien mit der richtigen Menge an Insulin abzudecken. Erfahrungsgemäss ist es das einfachste mehrere kleinere Mengen an Insulin über die Dauer der Mahlzeit zu verteilen. Zudem korrigiere ich lieber mit Insulin einen zu hohen Blutzuckerwert als mit Süssigkeiten einen zu tiefen Blutzucker. Darum spritze ich mir immer ein paar Einheiten Insulin weniger. Was sicherlich auch hilft ist keine Panik zu schieben wenn der Blutzuckerwert über einige Stunden etwas höher ist!
So habe ich am Heiligen Abend um 17:55 Uhr einen Blutzucker von 11.9 mmol/l (ca. 214mg/dl) vor dem Apero mit 3 Einheiten Insulin korrigiert und dann für den Hauptgang zwei mal im Abstand von 45 Minuten, quasi davor und danach, je 7 Einheiten Insulin. Ohne Messen aber mit dem Wissen, dass es weniger als Nötig ist. Für das Dessert und die Weihnachtsgutzli gabs dann um 20:42 Uhr weitere 7mmol/l. Bevor ich dann ins Bett gegangen bin habe ich um 00:30 Uhr noch einmal den Blutzucker gemessen: 15,4mmol/l (ca. 277mg/dl) und zur Korrektur 5 Einheiten Insulin. Beim Aufstehen um 09:00 Uhr dann für mich gute 8.9mmol/l (ca. 160mg/dl).
Am Weihnachtstag selber, gabs bei uns ein Mittag-Nachtessen. Zum Beginn um 14:00 Uhr hatte ich 12.8mmol/l (ca. 231mg/dl) und korrigierte mit 4 Einheiten Insulin. Zwischen der Vorspeise und dem Hauptgang gabs dann 10 Einheiten Insulin und für das Dessert und die Weihnachtsgutzli weitere 6 Einheiten Insulin. Kohlenhydratmässig war ich auf einem kompletten Blindflug aufgrund einer „Null Bock abzuschätzen wie viel enthalten sein könnte“-Einstellung.
Dank CGM aber war mir bewusst, dass ich noch eine Menge an Insulin benötige. Erste Korrektur um 18:15 Uhr mit 6 Einheiten Insulin und um 19:45 Uhr gleich noch weitere 8 Einheiten Insulin. Um 22:00 Uhr, dann in der Stadt im Ausgang, habe ich 20.0mmol/l (ca. 360mg/dl) gemessen. Korrektur mit 6 Einheiten Insulin. Weil mein Blutzucker um 01:00 Uhr immer noch in der selben hohen Region war habe ich noch einmal 6 Einheiten Insulin gegeben.
Nachdem wir um 03:00 Uhr das Lokal verlassen hatten, gab es noch Hunger. Die Dönnerbox habe ich mit 10 Einheiten Insulin abgedeckt und bin dann um 09:00 Uhr mit 4.5mmol/l (ca. 81 mg/dl) wieder aufgestanden. Der Abend eher viel zu hohe Werte und dafür dann am Morgen perfekt.
Wie hast du dich durch deine Weihnachtsessen gespritzt?
Ich maches es grundsätzlich etwas anders: Bei einer grossen bevorstehenden Mahlzeit spritze ich vorher die aus meinen Erfahrungswerten richtige Menge, eher in der Annahme, dass es zu wenig ist. Fondue (Fleisch) mit diversen Sossen und Knoblauchbaguette habe ich zum Start mit 15 IE abgedeckt. Die erste Messung drei bis dreieinhalb Stunden ergab dann 192 mg/dl. Da ich nach Hause noch eine Zeit laufen und fahren musste, habe ich nicht voll korrigiert, sondern dann etwas weniger gespritzt (5 IE), so dass ich bei ca. 140 mg/dl landen sollte. Nach der Ankunft zu Hause war ich bei 132 mg/dl und habe dann nochmal 2 IE hinterhergegeben. Danach gegen 22 Uhr dann Lantus. (Ich verwende ICT mit Novorapid und Lantus.)