Am Samstagabend vor einer Woche habe ich mal kurz Google gefragt was für Ganztagesmotorradtouren denn so gefragt sind. Dabei spuckte mir die Suche eine Rundtour in Graubünden mit rund 460km von motofun.ch aus.
Nach kurzer Sichtung der Karte war der Plan gemacht und der Wecker für Sonntag auf 05:00 Uhr gestellt. Früh. Aber es hat sich gelohnt :)
So fuhr ich um ca. 05:30 Uhr in Basel los in Richtung Luzern und weiter bis nach Andermatt um von dort den ersten Pass in Angriff zu nehmen. Immer auf fast leeren Strassen erreichte ich die Passhöhe am Oberalp bereits um 07:30 Uhr. Gähnende Leere vor den ersten Sonnenstrahlen:
Von dort aus ging die Fahrt weiter nach Disentis um dort gleich den nächsten Pass in Angriff zu nehmen. Immer noch fast alleine unterwegs lockte der Lukmanier:
Je weiter ich den Lukmanier runter ins Tessin fuhr, desto wärmer wurde es :) Durch Biasca hindurch und gleich weiter um die Strasse den San Bernardino hoch zu fahren. Schöne Kurven und noch schönerer Bergsee auf Passhöhe!
Kurz nach 10:45 Uhr fuhr ich dann den San Bernardino-Pass runter bis nach Splügen, wo ich die Nord-Süd-Achse wieder verliess und mich dem Splügen widmete und auf der Bergfahrt feststellen musste, wer ein Auto aus einer Sportwagenmanufaktur fährt, sollte auch einen Kurs besuchen um Spitzkehren richtig zu fahren. Ist einfach peinlich wenn man in den Rechtskurven an der engsten und steilsten Stelle fast aufliegt… anstatt schön auszuholen ;)
Wenn der Wahnsinn schon die Fahrt nach oben war stellte die Talfahrt auf der Italienischen Seite alles je gesehene in den Schatten! Wirklich enge Spitzkehren, Spitzkehren in Tunnels welche in den Fels gehauen wurden, etc. Technisch anspruchsvolle herrliche Bergstrecke. Das nächste Mal definitiv auch mal in umgekehrter Richtung.
Weils in Italien nicht ganz so verlockend war nur mit 60km/h auf den Passstrassen zu fahren, war ich froh konnte ich durch die Ortschaft Chiavenna hindurch und gleich in Richtung St. Moritz den Malojapass befahren. Schöne Kehren bevor man plötzlich oben ist und beim Blick zurück dann das Palace Hotel sieht:
Ca. um 13:00 genoss ich die dem Silser- und Silvaplanersee entlang schlängelnde Strasse bis Silvaplana wo dann der nächste Pass startete. Der Julierpass.
Nach der Talfahrt ging es via Tiefencastel und Filisur auf den Albulapass. Immer wieder unter Viadukten der Rhätischenbahn hindurch und auf der anderen Seite auf La-Punt runter. Tolle Strasse – nur etwas viele Baustellen unterwegs.
Im Tal unten dann weiter bis Zernez und von dort den letzten Pass der Tour. Der Flüelapass nach Davos.
Weil es so schön im Graubünden ist kurvte ich von Davos aus via Lenzerheide nach Chur. Und weil das Wetter so angenehm war bekam ich noch eine kurze, dafür umso heftigere Regenschauer ab. Nass bis auf die Unterhosen – dafür Luftgetrocknet auf der Autobahn zwischen Chur und Zürich.
Und feststellen dürfen, dass alle in der Schweiz fahrenden Autofahrer dringend mal in den Kurs “Wie spure ich ein” besuchen sollen. Vor und nach jeder Ab-/Auffahrt und Abzweigung, resp. auch zum Teil ohne ersichtlichen Grund ging es nur im Schritttempo um dann gleich wieder auf das Maximaltempo zu beschleunigen und kaum da wieder abzubremsen…
Irgendwie bin ich dann irgendwann um ca. 20:15 Uhr wieder nach Hause angekommen. Etwas müde. Dafür umso freudiger ab der tollen Ausfahrt :D
Kurzfassung:
- 8 Pässe
- Oberalp
- Lukmanier
- San Bernardino
- Splügen
- Maloja
- Julier
- Albula
- Flüelapass
- 820 km – Basel retour
- ca. 14.75 Stunden mit nur kleinen Pausen
- Route der Passfahrt auf GPSies.com